agathe thueringen programm

Wenn du allein lebst und älter wirst, merkst du irgendwann: Man kommt gut klar – aber manches ist trotzdem anstrengender geworden. Die Tage sind lang, besonders im Ruhestand. Manchmal ist es still. Und irgendwann taucht die Frage auf, die viele nicht laut sagen: „Wie schaffe ich das alles alleine? Und wo fange ich überhaupt an?“

Vielleicht bist du noch voll im Leben, aktiv, selbstständig. Und trotzdem spürst du, dass tägliche Gespräche, Routinen und kleine Unterstützungen fehlen, wenn niemand mit im Haushalt wohnt. Genau hier suchen inzwischen viele Menschen nach Orientierung: Wie bleibt man selbstbestimmt? Wo findet man neue Kontakte? Und welche Hilfe gibt es in Thüringen eigentlich, bevor etwas schwierig wird?

Ich habe einen Master in Integrierter Gerontologie und beschäftige mich seit Jahren mit genau diesen Fragen. Und je mehr ich forsche, lese und mit Fachkräften spreche, desto klarer wird mir: Es braucht Angebote, die früher ansetzen – nicht erst, wenn Einsamkeit oder Überforderung schon da sind. Programme, die zuhören, vermitteln, begleiten, ohne Druck und ohne Bürokratie. In Thüringen gibt es genau so ein Angebot: AGATHE Thüringen.

In diesem Artikel zeige ich dir, wie AGATHE funktioniert, was das Landesprogramm leisten kann und warum es besonders für alleinlebende Menschen ab 63 so wertvoll ist. Du erfährst:

  • was AGATHE wirklich macht (und was nicht)
  • wie du herausfindest, ob du dazugehört
  • warum das Programm für Selbstständigkeit im Alter wichtiger ist, als viele denken
  • und wie du es nutzen kannst, ohne dich irgendwo anmelden oder rechtfertigen zu müssen

Viele kennen AGATHE nicht – obwohl es da ist, finanziert vom Land, ganz ohne Kosten für dich. Und vielleicht stellst du beim Lesen fest, dass dieses Programm genau die Art von Unterstützung ist, die man im Alter gut gebrauchen kann, lange bevor man sie „braucht“.

Was ist AGATHE Thüringen und warum spielt das Programm eine wichtige Rolle für alleinlebende ältere Menschen?

Viele haben den Namen schon einmal gehört – aber kaum jemand weiß wirklich, was AGATHE Thüringen macht.

Genau das ist interessant: Ein Landesprogramm, das seit 2021 läuft, Millionenmittel erhält und in mittlerweile elf Regionen aktiv ist, bleibt für viele unsichtbar.

Dabei ist AGATHE genau für die Menschen gedacht, die oft zwischen den Stühlen stehen: ältere Erwachsene, die allein leben, selbstständig sind, aber merken, dass bestimmte Dinge leichter wären, wenn man jemanden an seiner Seite hätte, der sich auskennt.

Offiziell heißt das Programm „Älter werden in Gemeinschaft – Thüringer Initiative gegen Einsamkeit“.

Der Name klingt nach einem Kampf gegen Einsamkeit, aber im Alltag der Fachkräfte geht es um etwas viel Breiteres: Orientierung, Entlastung und neue Kontakte für Menschen ab 63, die allein leben. Und genau dieser Fokus macht das Programm so wichtig. Denn viele Herausforderungen entstehen nicht durch „Hilfsbedürftigkeit“, sondern dadurch, dass man alltägliche Entscheidungen allein treffen muss – ohne Partner*in, ohne informelle Unterstützung, manchmal auch ohne ein tragfähiges Netzwerk.

AGATHE ist kein klassisches Beratungsangebot und auch kein Seniorentreff, den man besuchen muss. Es ist ein aufsuchendes Angebot: Die Fachkräfte kommen auf Wunsch zu dir.

Sie hören zu, stellen die richtigen Fragen und helfen, passende Angebote in deiner Region zu finden – egal, ob es um soziale Kontakte oder praktische Alltagsfragen geht. Das können Vereine, Wandergruppen, Kulturangebote, Gesprächskreise oder Ehrenämter sein. Es können aber auch Pflegestützpunkte, Fahrdienste, Beratungsstellen oder Unterstützung bei organisatorischen Themen sein. AGATHE trennt nicht zwischen „sozial“ und „praktisch“, weil beides im Alltag alleinlebender Menschen zusammenhängt.

Warum ist das für Thüringen wichtig? Weil das Land eine hohe Zahl älterer Einpersonenhaushalte hat, gerade im ländlichen Raum. Viele Strukturen sind verstreut, oft schlecht sichtbar, manchmal schwer zu finden. AGATHE schließt genau diese Lücke: Die Fachkräfte kennen ihre Regionen gut – viele kommen aus Sozialarbeit, Pflege oder Gesundheitsberufen – und helfen dabei, Angebote zu entdecken, die man allein schwer findet.

Was viele ebenfalls nicht wissen: Das Programm wird durch verschiedene regionale Träger umgesetzt, unter anderem durch die Diakonie, Landratsämter oder städtische Einrichtungen. Das schafft Seriosität und Vertrauen, weil diese Träger seit Jahren in der Altenarbeit aktiv sind und eigene Netzwerke mitbringen.

Kurz gesagt: AGATHE Thüringen ist eine persönliche, unaufdringliche Unterstützung für Menschen ab 63, die allein leben – bevor es schwierig wird.

Warum allein leben im Alter herausfordernder ist, als viele zugeben und wie AGATHE Thüringen hier präventiv unterstützt

Allein zu leben bedeutet nicht automatisch, einsam zu sein. Viele Menschen genießen ihre Freiheit und Selbstständigkeit – besonders nach einem langen Arbeitsleben oder nach Jahren voller familiärer Verpflichtungen.

Und trotzdem gibt es Situationen, in denen das Alleinleben im Alter leise, aber deutlich spürbar wird: Wenn Gespräche seltener werden. Wenn ein Partner oder eine Partnerin fehlt. Wenn gewohnte Strukturen wegfallen. Oder wenn man merkt, dass bestimmte Dinge komplizierter sind, wenn niemand im Haushalt ist, der mal eben mithört, mitdenkt oder mitfragt.

Genau hier beginnt eine wichtige Unterscheidung, die in der Gerontologie immer wieder auftaucht: Alleinsein ist eine Wohnform. Isolation ist ein Risiko.

Das eine hat mit dem anderen erst einmal nichts zu tun – aber alleinlebende Menschen haben ein höheres Risiko, dass aus dem neutralen Alleinsein mit der Zeit eine belastende soziale Isolation wird. Nicht, weil etwas „falsch läuft“, sondern weil der Alltag es so mit sich bringt. Der Ruhestand beendet oft tägliche Kontakte, Umzüge lösen Netzwerke auf, Erkrankungen schränken Mobilität ein und der Verlust eines Partners verändert das gesamte soziale Gefüge.

Das Gemeine an sozialer Isolation ist, dass sie schleichend entsteht. Man bemerkt sie oft erst, wenn sie schon fest im Alltag sitzt. Deshalb betont die Forschung – und hier beziehe ich mich unter anderem auf den 2. Thüringer Seniorenbericht – immer wieder die Bedeutung präventiver Netzwerkarbeit. Programme wie AGATHE setzen genau hier an: nicht erst, wenn jemand einsam oder überfordert ist, sondern bevor es so weit kommt.

AGATHE Thüringen ist darauf ausgelegt, frühzeitig Wege zu öffnen. Es geht nicht um Diagnosen oder Bewertungen, sondern um Orientierung:

  • Was passt zu mir?
  • Wo könnte ich hingehen?
  • Welche Menschen könnten mir guttun?
  • Welche Angebote gibt es, die ich vielleicht noch gar nicht kenne?

Als alleinlebender Mensch hat man viele Entscheidungen allein zu tragen und genau das kann anstrengend werden. AGATHE bietet hier eine Art „Mitdenkende“, die die Region kennt, Hürden abschätzt und Türen öffnet, die man allein oft nicht findet.

Besonders hilfreich ist, dass AGATHE sozialen Anschluss und praktische Unterstützung zusammendenkt. Denn im Alltag hängt beides zusammen: Wer Anschluss hat, hat mehr Motivation, rauszugehen. Wer Orientierung hat, fällt seltener in Überforderung. Wer weiß, wo er Unterstützung bekommt, bleibt länger unabhängig.

Viele ältere Menschen beschreiben genau das als „Erleichterung“: nicht, dass ihnen etwas abgenommen wurde, sondern dass jemand ihnen geholfen hat, den richtigen Weg zu finden.

Kurz gesagt: AGATHE Thüringen stärkt die Selbstständigkeit alleinlebender Menschen, bevor aus Alltagsfragen echte Belastungen werden.

AGATHE Thüringen aktuell (2025): In diesen 14 Regionen läuft das Programm bereits

Viele kennen AGATHE nur vom Hörensagen – aber kaum jemand weiß, wie weit das Programm inzwischen gewachsen ist. Seit dem Start im Jahr 2021 hat sich viel getan: Mittlerweile beteiligen sich vierzehn Landkreise und kreisfreie Städte in Thüringen. Das heißt: Immer mehr alleinlebende ältere Menschen bekommen die Möglichkeit, frühzeitig Unterstützung und Anschluss zu finden, bevor Alltagsfragen zur Belastung werden.

Das Thüringer Sozialministerium beschreibt es so: AGATHE soll dafür sorgen, dass ältere Menschen „am Leben in der Gemeinschaft teilnehmen können“ und nicht erst dann Unterstützung erhalten, wenn Einsamkeit oder Überforderung bereits entstanden sind. (Quelle: Thüringer Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie – https://www.tmasgff.de)

Wo läuft AGATHE aktuell?
Laut den neuesten Angaben der Landesregierung (Stand 2025) wird das Programm in folgenden Regionen umgesetzt:

  • Altenburger Land
  • Gotha
  • Ilm-Kreis
  • Kyffhäuserkreis
  • Saale-Holzland-Kreis
  • Saale-Orla-Kreis
  • Saalfeld-Rudolstadt
  • Unstrut-Hainich-Kreis
  • Nordhausen
  • Sömmerda
  • Sonneberg
    sowie in den kreisfreien Städten:
  • Erfurt
  • Gera
  • Jena

Damit ist AGATHE inzwischen in fast ganz Thüringen präsent – allerdings jeweils in ausgewählten Sozialräumen, nicht flächendeckend in allen Orten. Wer allein lebt und über 63 ist, bekommt in diesen Gebieten sogar eine schriftliche Info zugeschickt, inklusive Kontaktpersonen vor Ort. (Quelle: Offizielle AGATHE-Seite – https://www.agathe-thueringen.de)

Was viele nicht wissen: Hinter AGATHE stehen erfahrene regionale Träger, z. B. Diakonie, Landratsämter und soziale Einrichtungen. Genau diese institutionelle Anbindung schafft Vertrauen und macht es leichter, Angebote zu finden, die zur eigenen Situation passen.

Dazu kommen regelmäßig Fachkräftetreffen, bei denen sich die AGATHE-Teams untereinander austauschen, etwa das 7. landesweite Treffen am 22.05.2025, erstmals mit der neuen Sozialministerin Katharina Schenk. (News: https://www.agathe-thueringen.de/aktuelles)

Auch Erfurt ist aktiv: Dort tourt 2025 wieder der mobile AGATHE-Infostand durch die Ortsteile, um Menschen direkt vor Ort anzusprechen. (News: https://www.agathe-thueringen.de/aktuelles)

Dass Thüringen AGATHE weiter ausbaut, ist kein Zufall. Das Land hat einen hohen Anteil älterer Einpersonenhaushalte, besonders im ländlichen Raum. Viele Angebote existieren zwar, aber sie sind verstreut, schwer zu finden oder wirken auf den ersten Blick unübersichtlich. AGATHE schließt genau diese Informationslücke: Es sichtbar macht, was es gibt – und wer helfen kann.

Kurz gesagt: AGATHE wird größer, strukturierter und präsenter – und damit zu einem der wichtigsten präventiven Angebote für alleinlebende ältere Menschen in Thüringen.

Welche Unterstützung AGATHE Thüringen konkret bietet – soziale Kontakte, Orientierung und praktische Hilfe

Wer allein lebt, weiß: Manche Dinge werden im Alltag nicht schwieriger, weil man „alt“ ist, sondern weil man sie allein bewältigen muss. Und genau hier setzt AGATHE an. Das Programm ist nicht nur ein Angebot gegen Einsamkeit, sondern ein Lotsendienst für Alltag, Orientierung und passende Kontakte – speziell für Menschen ab 63, die allein im eigenen Haushalt leben. (Offizielle Infos: https://www.agathe-thueringen.de)

Die Besonderheit: AGATHE trennt soziale Teilhabe und praktische Unterstützung nicht voneinander. Denn im Alltag hängen beide Bereiche eng zusammen. Wer Anschluss findet, bleibt aktiver. Wer weiß, an wen er sich wenden kann, bleibt unabhängiger. Wer Unterstützung hat, traut sich eher, Neues auszuprobieren.

1. Soziale Teilhabe: neue Kontakte finden, die wirklich passen

Viele ältere Menschen sagen im Gespräch, dass ihnen Austausch fehlt – nicht unbedingt in Form großer Gruppen oder Vereine, sondern ganz einfach im Alltag: Gespräche, Begegnungen, kleine Routinen. AGATHE-Fachkräfte kennen die Strukturen vor Ort und wissen, welche Angebote offen, niedrigschwellig und einladend sind.

Dazu gehören zum Beispiel:

  • Wandergruppen und Spaziergruppen in deiner Nähe
  • Kultur- und Begegnungsangebote
  • Gesprächskreise und Lesekreise
  • Ehrenamtliche Projekte, die zeitlich flexibel sind
  • Kleingruppen in Nachbarschafts- oder Gemeindehäusern
  • Sport- und Bewegungsangebote für Ältere

In vielen Regionen arbeiten die Fachkräfte eng mit Vereinen, Kirchengemeinden, Stadtteilzentren und Initiativen vor Ort zusammen. Ein Beispiel: In Erfurt kooperiert AGATHE u. a. mit MitMenschen e. V. und dem Jesus-Projekt Erfurt (https://jesus-projekt-erfurt.de/agathe/). In Gotha ist das Diakoniewerk Gotha (https://www.diakonie-gotha.de) eingebunden. Diese Träger kennen ihre Gemeinden sehr gut – und das spüren auch die Menschen, die AGATHE nutzen.

2. Praktische Hilfe: Orientierung im Hilfesystem

Viele Herausforderungen entstehen nicht „wegen des Alters“, sondern weil das Hilfesystem unübersichtlich ist. Wer allein lebt, hat selten jemanden, der mitdenkt oder Unterlagen sortiert. AGATHE hilft dabei, den roten Faden wiederzufinden.

Typische Bereiche:

  • Pflegestützpunkte finden und verstehen
  • Unterstützung beim Kontakt zu Beratungsstellen
  • Übersicht über Haushaltshilfen und Alltagshilfen
  • Fahrdienste zu Arzt- und Therapieterminen
  • Hilfe beim Übergang nach Krankenhaus- oder Reha-Aufenthalten
  • Orientierung bei Leistungen der Pflegeversicherung

Wichtig: AGATHE übernimmt keine Behördenwege. Aber die Fachkräfte sind exzellente Wegweiser. Sie wissen, welche Stelle zuständig ist, worauf man achten muss und welche Angebote wirklich gut funktionieren.

3. Individuelle, persönliche Begleitung ohne Druck

Das wohl größte Plus: AGATHE ist kein Pflichtprogramm. Die Fachkräfte kommen auf Wunsch zu dir nach Hause oder treffen sich mit dir an einem neutralen Ort. Du entscheidest, welche Vorschläge du aufgreifen möchtest – oder ob du erst einmal nur reden willst.

Viele Menschen beschreiben dieses erste Gespräch als „Erleichterung“. Nicht, weil sofort etwas organisiert wird, sondern weil sie zum ersten Mal das Gefühl haben, dass jemand zugehört, verstanden und mitgedacht hat.

Kurz gesagt: AGATHE bietet konkrete Unterstützung für alle, die allein leben – persönlich, unaufdringlich und mit echtem Blick für die Lebenssituation.

Wie läuft ein Gespräch mit einer AGATHE-Fachkraft ab und was erwartet dich wirklich?

Viele, die zum ersten Mal von AGATHE hören, fragen sich: „Was passiert eigentlich bei so einem Gespräch? Muss ich mich vorbereiten? Wird etwas abgefragt?“ Genau diese Unsicherheit hält viele ältere Menschen davon ab, Kontakt aufzunehmen und das völlig unnötig. Ein AGATHE-Gespräch ist kein Behördentermin, keine Prüfung und schon gar nichts, wofür man „irgendetwas vorweisen“ müsste. Es ist ein persönliches, ruhiges Kennenlernen. Nicht mehr und gleichzeitig viel mehr, als man erwartet.

Damit du eine klare Vorstellung bekommst, nehme ich dich Schritt für Schritt mit.

1. Die Terminvereinbarung – einfach und unbürokratisch

Der Einstieg ist bewusst niedrigschwellig gehalten. Du kontaktierst die Fachkraft deiner Region per Telefon oder E-Mail. Die Kontaktdaten findest du auf der offiziellen Website:
https://www.agathe-thueringen.de

Viele Träger – z. B. die Diakonie in Gotha oder Weimarer Land (https://www.diakonie-gotha.de / https://www.diakonie-wl.de) – reagieren sehr zeitnah. Du sagst einfach, dass du gern mehr über AGATHE erfahren möchtest. Mehr braucht es nicht.

Kein Formular, kein Antrag, keine Prüfung.

2. Der Ort: bei dir zu Hause oder an einem neutralen Treffpunkt

AGATHE ist ein aufsuchendes Angebot. Das heißt: Die Fachkraft kommt zu dir, wenn du das möchtest.

Für manche fühlt sich das zu nah an. Dann gibt es Alternativen: ein Café, eine Bank im Park, ein Gemeindezentrum, je nachdem, wo du dich wohlfühlst. Du darfst gern eine vertraute Person dabeihaben. Das steht explizit im Infomaterial.

3. Das Gespräch: Zuhören, sortieren, verstehen

Der wichtigste Teil ist ganz einfach: Gespräch. Die Fachkraft nimmt sich Zeit – oft 45 bis 60 Minuten. Die meisten älteren Menschen beschreiben das so:

„Ich hatte endlich das Gefühl, dass jemand wirklich zuhört und nichts von mir erwartet.“

Es geht um Fragen wie:

  • Was macht deinen Alltag aus?
  • Was läuft gut – und wo wird es leise schwierig?
  • Welche Aktivitäten haben früher Freude gemacht?
  • Gibt es Themen, bei denen du Orientierung brauchst (Pflege, Fahrdienste, Alltagshilfen)?
  • Suchst du eher Austausch oder praktische Unterstützung?

Die Fachkräfte haben Erfahrung aus Sozialarbeit, Pflege oder Gesundheitsberufen. Sie erkennen, wo es entlastende Strukturen gibt, die du vielleicht noch nicht kennst. Wichtig: Es gibt kein „zu wenig Problem“ und kein „zu viel Problem“ für AGATHE. Alles darf angesprochen werden.

4. Konkrete Vorschläge – aber nur, wenn du das willst

Die Stärke von AGATHE ist, dass die Fachkräfte nicht nur Listen verteilen, sondern persönliche Vorschläge machen:

  • passende Gruppen und Vereine
  • offene Gesprächskreise
  • Ehrenämter, die nicht überfordern
  • Kulturangebote ohne lange Anfahrt
  • Pflegestützpunkte für Orientierungsgespräche
  • Fahrdienste in deiner Nähe
  • Alltagshilfen, die wirklich zuverlässig sind

Und: Die Fachkraft stellt nicht selten direkten Kontakt her. Das bedeutet, du bist nicht allein „die neue Person“, sondern wirst angekündigt oder begleitet – wenn du das möchtest.

5. Ein Follow-up – weil nicht alles beim ersten Mal passt

Nach einigen Wochen meldet sich die Fachkraft erneut. Nicht aus Kontrolle, sondern aus Respekt: „Wie war es? Passte der Vorschlag? Möchtest du etwas anderes ausprobieren?“

Viele ältere Menschen sagen im Rückblick:
„Dieses Nachfragen hat mir gezeigt, dass ich nicht einfach abgefertigt wurde.“

Wann genau kann AGATHE mir helfen? Konkrete Beispiele aus Thüringen

Viele Menschen ab 63, die allein leben, kommen im Alltag gut zurecht. Und trotzdem gibt es Situationen, in denen etwas Unterstützung hilfreich wäre: Orientierung bei Angeboten, ein neuer Anschluss, ein wenig mehr Struktur oder jemand, der das lokale Hilfesystem kennt. Genau dafür ist AGATHE gemacht.

Das Programm hilft besonders dann, wenn der Alltag leise Veränderungen zeigt oder wenn Entscheidungen anstehen, die man allein schwerer trifft. Die folgenden Beispiele sind typische Situationen aus der AGATHE-Projektarbeit und zeigen, in welchen Momenten das Angebot spürbar entlastet.

1. Nach dem Ruhestand – wenn gewohnte Kontakte wegfallen

Nach dem Arbeitsleben verändert sich der Alltag oft stärker als erwartet. Die täglichen, kleinen Gespräche mit Kolleginnen oder Kollegen fehlen plötzlich. In solchen Momenten kann AGATHE passende Gruppen empfehlen: etwa Lesezirkel, Kulturangebote, Wandergruppen oder Gesprächskreise, die offen für neue Teilnehmer sind.

In Erfurt könnte beispielsweise eine passende Literaturgruppe vermittelt werden – ein Angebot, das vielen Menschen einen einfachen Einstieg in neue soziale Routinen ermöglicht.

2. Nach einer Verwitwung – wenn Alltag und Netzwerk sich verändern

Wenn ein Partner oder eine Partnerin verstirbt, verändern sich oft auch die sozialen Strukturen. Paarfreundschaften brechen weg, gemeinsame Aktivitäten fallen aus. AGATHE kann hier Wege zurück in Gemeinschaft zeigen: etwa durch Wandergruppen, Bewegungsangebote oder kleinere lokale Treffen, die leicht zugänglich sind.

Ein typisches Beispiel könnte sein: Eine alleinlebende Frau im Saale-Orla-Kreis findet über AGATHE Thüringen eine kleine Wandergruppe, die zu ihrem Tempo passt und neue Kontakte ermöglicht.

3. Wenn der erste Schritt schwerfällt und man nicht allein „auftauchen“ möchte

Viele Menschen möchten etwas unternehmen, fühlen sich aber unwohl bei dem Gedanken, allein zu einer Gruppe zu gehen. AGATHE reduziert diese Hürde, indem Fachkräfte auf Wunsch begleiten oder vorher den Kontakt zu Verantwortlichen herstellen.

Ein Mann aus Nordhausen könnte so seinen Weg in eine lokale Initiative finden, nachdem die AGATHE-Fachkraft den ersten Kontakt vorbereitet hat.

4. Wenn praktische Fragen auftauchen, die niemand auffängt

Alltagsorganisation ist deutlich einfacher, wenn man nicht allein lebt. Wer allein wohnt, braucht manchmal Orientierung: Wo finde ich den Pflegestützpunkt? Welche Stellen beraten zu Anträgen? Gibt es Fahrdienste?

Ein Beispiel: Eine Frau im Ilm-Kreis steht vielleicht vor einer geplanten Operation und weiß nicht, wer währenddessen nach ihrem Zuhause sehen kann. Über AGATHE wird ein ehrenamtliches Unterstützungsangebot organisiert – eine kleine, aber entscheidende Entlastung.

Ein weiteres typisches Szenario: Ein Mann im Kyffhäuserkreis braucht vielleicht regelmäßig Fahrten zu Facharztterminen, doch es gibt keine Busverbindung. Über AGATHE findet er Zugang zu einem ehrenamtlichen Fahrdienst, der ihn zuverlässig bringt und abholt.

5. Wenn man einfach neue Orientierung sucht, ohne Verpflichtungen

Manchmal geht es nicht um ein Problem, sondern um die Frage: „Was könnte ich als Nächstes tun?“

AGATHE schlägt passende Angebote vor, ohne Druck und ohne Erwartung. Das reicht von Kulturtreffen über Ehrenämter bis zu Bewegungsgruppen oder Kursen, die sich gut für Einsteiger eignen.

Fünf Anzeichen dafür, dass AGATHE Thüringen dir jetzt helfen kann

Viele Menschen, die allein leben, spüren irgendwann kleine Veränderungen im Alltag. Nichts Dramatisches, aber spürbar genug, um innezuhalten. Genau diese leisen Anzeichen sind wichtig, denn sie zeigen, dass Unterstützung nicht erst in einer Krise beginnen muss.

Hier sind fünf typische Situationen, in denen AGATHE besonders hilfreich sein kann:

1. Es wird stiller – nicht einsam, aber stiller

Du lebst gern allein, aber merkst, dass Gespräche seltener werden. Es fehlt der kleine Austausch zwischendurch: ein gemeinsamer Kaffee, ein Spaziergang, eine Gruppe, in der du einfach willkommen bist.

2. Du stehst vor einer neuen Lebensphase

Ruhestand, Umzug, Verwitwung, neue Routinen – alles Veränderungen, die Orientierung brauchen. Du willst wissen, welche Angebote es in der Nähe gibt, ohne dich durch unübersichtliche Informationsseiten zu kämpfen.

3. Du suchst Anschluss, aber weißt nicht, wo du anfangen sollst

Vereine gibt es viele, Kurse auch – aber welcher passt? Welche Angebote sind offen für Neue? Wo ist das Tempo richtig? Genau hier ist AGATHE stark, weil die Fachkräfte die lokalen Strukturen kennen.

4. Praktische Fragen häufen sich

Pflegestützpunkt, Reha-Antrag, Fahrdienst, Haushaltshilfe: Viele Themen sind kein „Problem“, aber sie werden leichter, wenn jemand mit Erfahrung sortiert, strukturiert und die richtigen Stellen kennt.

5. Du möchtest etwas Neues ausprobieren – ohne Verpflichtungen

Vielleicht möchtest du einfach wieder mehr unter Menschen. Vielleicht suchst du ein Ehrenamt, eine Gruppe, einen Kurs. AGATHE zeigt dir Möglichkeiten, die zu deinem Alltag passen, ohne dass du dich anmelden oder festlegen musst.

Diese fünf Anzeichen bedeuten nicht, dass etwas „nicht stimmt“. Sie bedeuten nur: Es könnte leichter gehen. Und genau dafür ist AGATHE gemacht.

Der erste Schritt: Wie du AGATHE kontaktierst

Der Einstieg ist bewusst einfach gehalten – damit niemand das Gefühl hat, Hürden überwinden zu müssen.

So läuft es ab:

  1. Auf der Website nachschauen:
    www.agathe-thueringen.de

    Dort findest du eine Übersichtskarte, alle Standorte sowie die Ansprechpartner in deiner Region.

  2. Kurz anrufen oder eine E-Mail schreiben:
    Ein Satz genügt: „Ich würde gern mehr über AGATHE erfahren.“

  3. Ein erstes Treffen vereinbaren:
    Das Gespräch findet auf Wunsch bei dir zuhause statt – oder an einem neutralen Ort. Es bleibt unverbindlich. Du entscheidest danach, wie es weitergeht.

Mehr braucht es nicht. Keine Formulare. Keine Prüfung. Kein Aufwand.

Fazit: AGATHE ist da, bevor es schwierig wird und genau darin liegt die Stärke

AGATHE ist eines dieser Programme, die man erst dann richtig versteht, wenn man sieht, wie niedrigschwellig es arbeitet. Es geht nicht darum, Menschen „zu helfen“, weil sie einsam oder hilfsbedürftig wären. Es geht darum, den Alltag leichter zu machen, bevor Belastungen überhaupt entstehen.

Für alleinlebende Menschen ist das ein großer Gewinn:
mehr Orientierung, mehr Anschluss, mehr Leichtigkeit im Alltag – ohne Verpflichtungen, ohne Druck, ohne Kosten.

Wenn du möchtest, kannst du den ersten Schritt heute schon machen. Und wenn nicht: Es ist gut zu wissen, dass es AGATHE gibt.

Genieß dein Leben. Du hast nur eins.

Viele Grüße, Marlis

Wer schreibt hier?

Ich bin Marlis Schorcht und ich schreibe hier über das, was viele lieber verdrängen: dass wir älter werden. Nicht irgendwann, sondern jetzt, jeden Tag.

Warum ich das tue:
Weil Altern keine Krankheit ist, die man bekämpfen muss, sondern eine Lebensphase, die man gestalten kann. Bewusst, selbstbestimmt, ohne Angst.

Auf Leben-und-Altern.de schreibe ich über das Leben nach der Arbeit, über Sinn, Gesundheit, Beziehungen, Einsamkeit und Geld. Über die 20 Jahre, über die kaum jemand spricht und darüber, wie man sie mit mehr Lebensqualität, Klarheit und Gelassenheit erleben kann.

Schreib mir gern:
Wenn du Gedanken, Fragen oder Herausforderungen zum Thema hast. Oder wenn du etwas erlebt hast, das anderen Mut machen könnte, etwas, das dich verändert oder weitergebracht hat.

Ich freue mich auf den Austausch:
👉 Schreib mir eine e-Mail.

Marlis Schorcht sitzt am Schreibtisch und lächelt in die Kamera

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