silvester alleine zu hause ab 60

Es ist Ende Dezember und während um dich herum alle von ihren großen Silvesterplänen erzählen, steht bei dir fest:

Du bleibst zu Hause. Allein. 

Vielleicht hast du dich bewusst dafür entschieden, vielleicht haben sich die Umstände so ergeben. Vielleicht ist es eine Mischung aus beidem. Und während du darüber nachdenkst, schleicht sich diese Frage ein: Ist das jetzt eigentlich traurig oder eigentlich ganz normal?

Nun, lass die direkt sagen: Silvester alleine zu Hause gehört für viele dazu (eigentlich sogar ganz egal, ob man 30, 60 oder 75 ist) und ich möchte dir in diesem Beitrag zeigen, wie du diesen Abend so gestalten kannst, dass er sich richtig anfühlt.

Weil jeder Jahreswechsel etwas ganz Besonderes ist.

Viel Spaß beim Lesen!

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Ist es schlimm, Silvester alleine zu verbringen?

Lass uns gleich mit der Frage anfangen, die vermutlich im Raum steht: Ist es schlimm, Silvester alleine zu verbringen? Die kurze Antwort: Nein. Die längere Antwort: Es kommt darauf an, was du daraus machst und wie du damit umgehst.

Silvester hat in unserer Gesellschaft diesen merkwürdigen Status als "Muss-man-feiern-Abend" bekommen. Als wäre es eine Art Prüfung deines sozialen Lebens, ob du an diesem einen Abend im Jahr unter Menschen bist. Aber ehrlich gesagt ist das Quatsch. Es gibt Menschen, die nach einem vollen Jahr einfach Ruhe brauchen. Die keine Lust auf überfüllte Restaurants, laute Partys oder gezwungene Fröhlichkeit haben. Die den Jahreswechsel lieber in Stille begehen möchten, mit sich selbst, mit ihren Gedanken, vielleicht mit einem guten Buch oder Film.

Und dann gibt es die anderen Momente, in denen das Alleinsein nicht ganz freiwillig ist. Wenn Freunde weggezogen sind, wenn die Familie weit weg lebt, wenn der Partner gestorben ist oder die Gesundheit gerade nicht so mitspielt, dass man abends noch losziehen möchte. Auch das ist okay. Auch das ist keine Schande. Es ist einfach eine Realität, die zu deinem Leben gehört und die Frage ist nicht, ob das schlimm ist, sondern: Was machst du jetzt daraus?

Was mache ich an Silvester, wenn ich alleine bin?

Die Frage, was du an Silvester machen sollst, wenn du alleine bist, hat eine einfache und gleichzeitig komplizierte Antwort: Du machst das, was sich für dich gut anfühlt.

Nicht das, was andere erwarten.

Nicht das, was du glaubst, tun zu müssen.

Sondern das, was dir an diesem Abend wirklich guttut.

Vielleicht ist das ein ganz normaler Abend, an dem du früh ins Bett gehst und das Feuerwerk draußen einfach ignorierst. Vielleicht ist es ein Abend, an dem du bewusst mit dir selbst Zeit verbringst, das Jahr Revue passieren lässt und dir überlegst, was im nächsten Jahr anders sein soll. Vielleicht ist es auch ein Abend, an dem du dir etwas Besonderes gönnst - ein gutes Essen, einen Film, den du schon lange sehen wolltest, ein langes Bad oder ein Glas Sekt um Mitternacht, ganz für dich allein.

Aus meiner Erfahrung weiß ich: Die, die sich am wohlsten fühlen an diesem Abend, sind die, die sich vorher überlegt haben, was sie wollen. Die nicht einfach in den Abend hineinstolpern und dann um 20 Uhr merken, dass sie sich irgendwie komisch fühlen, sondern die sich bewusst einen Plan gemacht haben. Das muss kein durchgetaktetes Programm sein, aber eine grobe Idee hilft.

Wie feiere ich Silvester zu Hause allein entspannt?

Wenn du Silvester zu Hause allein verbringst und es soll sich gut anfühlen, dann brauchst du ein paar Dinge: eine klare Entscheidung, eine gewisse Vorbereitung und die Erlaubnis, es so zu machen, wie es für dich passt.

Eine klare Entscheidung bedeutet: Du sagst dir selbst (und vielleicht auch anderen), dass du zu Hause bleibst, und zwar nicht als Notlösung, sondern weil du es so möchtest. Auch wenn das nur halb stimmt – die innere Haltung macht einen Unterschied. Wenn du den ganzen Abend darüber nachgrübelst, dass du "eigentlich" irgendwo sein solltest, wird es schwer, den Abend zu genießen. Wenn du aber sagst: "Ich habe mich entschieden, diesen Abend für mich zu nutzen", dann öffnet das eine ganz andere Tür.

Die Vorbereitung ist ganz praktisch: Besorg dir ein paar Dinge, auf die du dich freust. Das kann ein besonderes Essen sein, ein neues Buch, ein Film, den du noch nicht gesehen hast, oder auch einfach nur deine Lieblingsschokolade. Stell sicher, dass deine Wohnung so ist, wie du sie magst – vielleicht ein paar Kerzen, vielleicht Musik im Hintergrund, vielleicht auch einfach nur aufgeräumt und gemütlich. Du gestaltest dir deinen eigenen kleinen Rahmen für diesen Abend.

Und dann brauchst du die Erlaubnis, es so zu machen, wie es für dich passt. Wenn du um 22 Uhr müde bist, dann gehst du schlafen. Wenn du keine Lust auf Feuerwerk hast, dann ziehst du die Vorhänge zu. Wenn du doch noch jemanden anrufen möchtest, dann tust du das. Es gibt keine Regeln dafür, wie man Silvester "richtig" alleine verbringt.

Was kann ich Schönes an Silvester alleine machen?

Jetzt wird es konkret. Was kannst du an Silvester wirklich machen, wenn du alleine zu Hause bist? Hier kommen ein paar Ideen, die sich in der Praxis bewährt haben – du pickst dir raus, was zu dir passt.

Ein Jahresrückblick mit Stift und Papier.

Wenn du sowieso schon nachdenklich bist und das Jahr noch einmal Revue passieren lassen möchtest, dann mach das bewusst. Nimm dir ein schönes Notizbuch oder ein Journal und schreib auf, was war. 

Was war gut?

Was war schwierig?

Was hast du gelernt?

Was möchtest du loslassen?

Es geht nicht darum, perfekte Sätze zu formulieren, sondern einfach aufzuschreiben, was dir durch den Kopf geht.

 Journaling ist eine sehr alte und sehr wirksame Methode, um Ordnung in die eigenen Gedanken zu bringen und Silvester ist dafür ein guter Zeitpunkt.

Falls du noch kein Journal hast und dir überlegst, damit anzufangen: Ein einfaches, gut verarbeitetes Notizbuch tut es auch, aber es gibt auch schöne geführte Tagebücher, die dir mit Fragen helfen, wenn du nicht weißt, wo du anfangen sollst.

Hier sind ein paar Empfehlungen für dich:

Die Rauhnächte nutzen.

Silvester fällt in die Zeit der Rauhnächte, die vom 25. Dezember bis zum 6. Januar gehen. Diese alten Bräuche rund um die zwölf heiligen Nächte zwischen den Jahren haben in den letzten Jahren wieder mehr Aufmerksamkeit bekommen und das aus gutem Grund.

Es geht darum, bewusst innezuhalten, zur Ruhe zu kommen und sich auf das neue Jahr vorzubereiten. Wenn dich das interessiert, gibt es mittlerweile sehr schöne Rauhnächte-Sets mit Räucherwerk, Anleitungen und Impulsen für jeden Tag.

Das kann ein schöner Rahmen sein, um den Jahreswechsel nicht als einzelnen Abend, sondern als Teil einer größeren, ruhigeren Zeit zu sehen.

Meine Tipps:

Einen Film oder eine Serie schauen, die dich wirklich interessiert.

Nicht irgendwas, was gerade läuft, sondern etwas, worauf du dich freust. Wenn du ein Amazon Prime-Abo hast, gibt es dort eine riesige Auswahl an Filmen und Serien – von Klassikern bis zu aktuellen Produktionen. Falls du noch kein Abo hast und sowieso öfter mal etwas schauen möchtest, könnte das eine Überlegung wert sein. Oder schau dir mal WOWtv an, da gibt es vor allem ältere tolle Filme und Serien auf Abruf.

Der Vorteil an Silvester: Du hast Zeit, du musst nirgendwo hin, und du kannst einfach in eine Geschichte eintauchen, ohne dass dich jemand stört.

Ein besonderes Essen vorbereiten.

Das muss keine Gänsekeule sein, aber vielleicht etwas, das du dir sonst nicht so oft gönnst. Etwas, das du gerne isst, das gut riecht, das dir beim Zubereiten schon Freude macht. Es geht nicht um Perfektion, sondern darum, dir selbst etwas Gutes zu tun. Und wenn du keine Lust aufs Kochen hast, dann besorg dir etwas Fertiges, das wirklich gut ist – auch das ist völlig in Ordnung.

Mal ausprobieren:

Mit jemandem telefonieren.

Nur weil du alleine zu Hause bist, heißt das nicht, dass du komplett auf soziale Kontakte verzichten musst. Vielleicht gibt es jemanden, den du schon länger mal anrufen wolltest. Vielleicht gibt es Freunde oder Familienmitglieder, die ebenfalls alleine sind und sich über einen Anruf freuen würden. Ein längeres Telefonat um 22 Uhr kann manchmal genau das Richtige sein und danach hast du immer noch deine Ruhe.

Einfach früh schlafen gehen.

Auch das ist eine völlig legitime Option. Wenn du müde bist, wenn du keine Lust auf Mitternacht hast, wenn du das Feuerwerk nicht magst – dann gehst du eben schlafen. Das neue Jahr kommt auch, wenn du nicht um Mitternacht wach bist. Und ehrlich gesagt: Am nächsten Morgen ausgeschlafen aufzuwachen, während alle anderen verkatert sind, hat auch seinen Charme.

Wie gehe ich mit dem Gefühl um, an Silvester alleine zu sein?

Jetzt wird es ein bisschen ernster, aber auch wichtig: Wie gehst du damit um, wenn es sich komisch anfühlt, alleine zu sein? Wenn du merkst, dass du doch traurig bist, dass du dich einsam fühlst oder dass dieser Abend schwerer ist, als du dachtest?

Zuerst einmal: Das ist okay. Du musst nicht so tun, als wäre alles perfekt. Gefühle sind keine Entscheidung, sie sind einfach da, und es ist vollkommen in Ordnung, an Silvester auch mal traurig oder einsam zu sein. Das macht dich nicht zu einem gescheiterten Menschen, das macht dich zu einem Menschen, der ehrlich mit sich selbst ist.

Was hilft, ist, diese Gefühle nicht wegzudrücken, sondern ihnen einen Moment Raum zu geben. Wenn du merkst, dass Traurigkeit hochkommt, dann lass sie da sein. Wein, wenn du weinen musst. Schreib auf, was dir durch den Kopf geht. Ruf jemanden an, wenn du das Bedürfnis hast. Aber versuch nicht, dich selbst davon zu überzeugen, dass du dich anders fühlen solltest.

Wenn du merkst, dass die Einsamkeit zu stark wird und du wirklich jemanden zum Reden brauchst, gibt es auch Anlaufstellen. Das Silbernetz bietet eine kostenlose Hotline speziell für Menschen ab 60 Jahren – täglich von 8 bis 22 Uhr unter der Nummer 0800 4 70 80 90.

Dort hören Menschen zu, ohne zu urteilen, und manchmal hilft schon ein kurzes Gespräch, um sich nicht ganz so allein zu fühlen.

Gleichzeitig – und das ist die kleine, aber wichtige Unterscheidung – musst du nicht den ganzen Abend in diesem Gefühl bleiben. Du kannst dir erlauben, traurig zu sein, und dann kannst du dir auch erlauben, etwas zu tun, das dir guttut. Das ist kein Verrat an deinen Gefühlen, das ist Selbstfürsorge.

Aus meiner Arbeit mit Menschen, die alleine leben, weiß ich: Die, die am besten damit zurechtkommen, sind die, die gelernt haben, beides gleichzeitig zu halten. Die Traurigkeit über das, was nicht ist, und die Dankbarkeit für das, was trotzdem da ist. Die Sehnsucht nach Gesellschaft und die Wertschätzung für die Ruhe. Das ist kein Entweder-oder, das ist ein Sowohl-als-auch – und das darf an Silvester genauso sein wie an jedem anderen Tag.

Brauche ich überhaupt einen besonderen Plan für Silvester?

Eine Frage, die sich viele stellen: Muss ich überhaupt etwas Besonderes machen? Oder kann ich Silvester einfach als einen ganz normalen Abend behandeln?

Die Antwort ist: Du kannst es so machen, wie es für dich am besten ist. Manche Menschen brauchen keinen besonderen Plan, für sie ist es eine Erleichterung, Silvester einfach als normalen Tag zu behandeln. Sie stehen auf, machen ihren Alltag, gehen abends ins Bett und fertig. Das ist völlig okay, und wenn du so jemand bist, dann brauchst du diesen ganzen Artikel vielleicht gar nicht.

Aber ich erlebe auch viele Menschen, für die es doch einen Unterschied macht, ob sie sich ein bisschen Gedanken gemacht haben oder nicht. Die merken, dass es ihnen besser geht, wenn sie sich vorher überlegt haben: Was möchte ich heute eigentlich? Nicht, weil sie sich unter Druck setzen wollen, sondern weil es ihnen hilft, bewusst durch diesen Tag zu gehen.

Es ist ein bisschen wie mit Geburtstagen: Manche Menschen brauchen keine Feier, für die ist das einfach ein Tag wie jeder andere. Andere brauchen zumindest eine kleine Geste, ein Ritual, etwas, das den Tag markiert. Keins davon ist besser oder schlechter, es ist einfach unterschiedlich. Du kennst dich selbst am besten, und du weißt, zu welchem Typ du gehörst.

Was hilft mir, positiv ins neue Jahr zu starten?

Wenn wir schon beim Thema sind: Was hilft dir eigentlich, positiv ins neue Jahr zu starten, wenn du alleine zu Hause bist?

Aus meiner Sicht mit dem Hintergrund auf Gelingendes Altern liegt der Schlüssel oft in kleinen, realistischen Gesten.

Es geht nicht darum, große Vorsätze zu fassen oder dein Leben umzukrempeln. Es geht darum, dir selbst ein Signal zu geben: Ich nehme mich ernst. Ich kümmere mich um mich. Ich gestalte mein Leben, so gut es geht.

Das kann bedeuten, dass du dir eine Kleinigkeit vornimmst für das neue Jahr – nicht "Ich werde endlich abnehmen" oder "Ich werde jede Woche Sport machen", sondern etwas Konkretes, das du wirklich umsetzen kannst. Vielleicht möchtest du einmal im Monat jemanden zum Kaffee einladen. Vielleicht möchtest du wieder anfangen zu lesen. Vielleicht möchtest du jeden Tag zehn Minuten spazieren gehen. Kleine Dinge, die machbar sind und die dir guttun.

Es kann auch bedeuten, dass du dir einen Moment nimmst, um dir selbst zu danken. Für alles, was du im letzten Jahr geschafft hast. Für die schwierigen Tage, die du durchgestanden hast. Für die guten Entscheidungen, die du getroffen hast. Für die Freundlichkeit, die du anderen gegenüber gezeigt hast. Wir sind oft sehr streng mit uns selbst, aber an Silvester darf auch mal Platz sein für ein bisschen Anerkennung.

Und positiv ins neue Jahr zu starten heißt nicht, dass du voller Euphorie sein musst. Es heißt einfach, dass du mit einer gewissen Offenheit und Neugier auf das schaust, was kommt. Nicht mit der Erwartung, dass alles perfekt wird, sondern mit der Bereitschaft, das Leben anzunehmen, wie es kommt.

Zum Schluss - Silvester alleine zu Hause kann vieles sein

Silvester alleine zu Hause kann vieles sein: ruhig, nachdenklich, erleichternd, manchmal auch ein bisschen traurig. Es ist kein Scheitern und keine Schande, es ist einfach eine Möglichkeit, den Jahreswechsel zu verbringen – und ob es sich gut anfühlt, hängt weniger davon ab, ob du alleine bist, sondern davon, wie du mit diesem Alleinsein umgehst.

Mach dir einen Plan, wenn du einen brauchst. Gönn dir etwas, worauf du dich freust. Lass Gefühle zu, aber bleib nicht in ihnen hängen. Und vor allem: Sei freundlich zu dir selbst. Das neue Jahr kommt sowieso, egal ob mit Feuerwerk oder ohne, egal ob in Gesellschaft oder alleine – und du darfst es so beginnen, wie es für dich am besten ist.

Genieß dein Leben.
Du hast nur eins.

Viele Grüße,
Marlis

Wer schreibt hier?

Ich bin Marlis Schorcht und ich schreibe hier über das, was viele lieber verdrängen: dass wir älter werden. Nicht irgendwann, sondern jetzt, jeden Tag.

Warum ich das tue:
Weil Altern keine Krankheit ist, die man bekämpfen muss, sondern eine Lebensphase, die man gestalten kann. Bewusst, selbstbestimmt, ohne Angst.

Auf Leben-und-Altern.de schreibe ich über das Leben nach der Arbeit, über Sinn, Gesundheit, Beziehungen, Einsamkeit und Geld. Über die 20 Jahre, über die kaum jemand spricht und darüber, wie man sie mit mehr Lebensqualität, Klarheit und Gelassenheit erleben kann.

Schreib mir gern:
Wenn du Gedanken, Fragen oder Herausforderungen zum Thema hast. Oder wenn du etwas erlebt hast, das anderen Mut machen könnte, etwas, das dich verändert oder weitergebracht hat.

Ich freue mich auf den Austausch:
👉 Schreib mir eine e-Mail.

Marlis Schorcht sitzt am Schreibtisch und lächelt in die Kamera

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